Geschichte

Im kleinen, beschaulichen Fürstenzell steht der Name Hatzmann vor allem für Uhren, Schmuck und Brillen – ein Familienunternehmen, wie man es heute nur noch selten findet. Mit einer Chronik von mehr als 140 Jahren lückenloser Kaufmannstradition über vier Generationen hat sich das Unternehmen mittlerweile einen außergewöhnlichen Ruf bis weit über die Grenzen von Fürstenzell hinaus erarbeitet – die Stammkundschaft erstreckt sich über den ganzen Landkreis und sogar noch weiter. 

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Oskar jun. und sen. Hatzmann – zwei Generationen Kompetenz im Optiker und Uhrmacherhandwerk

Die Wurzeln des Familienunternehmens lassen sich bis ins Jahr 1863 zurück verfolgen, als Maria Hatzmann mit einem kleinen „Kramerladen“ den Grundstein für die erfolgreiche Firmengeschichte. Ihr Sohn, Oskar Hatzmann „der Erste“, der Vater des heutigen Seniorchefs Oskar Hatzmann und Großvater von Oskar, „Ossi“ Hatzmann „dem Dritten“, begann im Jahr 1870 damit sich hauptsächlich auf Uhren und Goldwaren zu konzentrieren und begründete damit eines der heute ältesten Fachgeschäfte für Uhren und Schmuck in ganz Niederbayern. Die Produkte, die der Großvater Hatzmann damals zusätzlich zu den Uhren und dem Schmuck führte, muten heutzutage wohl etwas skurril an, doch zur damaligen Zeit war es eine Selbstverständlichkeit, dass man bei Oskar Hatzmann in Fürstenzell auch Gramophone nebst Gramophonplatten, Nähmaschinen und Musiksaiten erstehen und auch fachgerecht reparieren lassen konnte. Uhren, Gramophone und Nähmaschinen reparieren zu können erfordert ein spezielles Verständnis für Feinmechanik.

Es lag daher auf der Hand, dass der Sohn, Oskar Hatzmann „der Zweite“ beruflich die gleiche Richtung eingeschlagen hat. Er besuchte die staatliche Feintechnikschule für Feinmechanik und Uhrmacherei in Schwenningen am Neckar und absolvierte diese erfolgreich. Seine Abschlussarbeit zum staatlich geprüften Uhrmacher war eine IWC Kaliber 88. Die Uhrenmarke IWC aus Schaffhausen war auch damals schon ein Luxusobjekt, die Herstellung einer derartig hochwertigen mechanischen Uhr erfordert viele viele Arbeitsstunden und großes Geschick. Das „Machen“ einer Uhr ist dabei nicht nur das Zusammenfügen fertiger Teile, sondern man musste praktisch jedes Einzelteil, jedes Rädchen und jede Welle selbst an der Drehbank anfertigen. Nach 400 Arbeitsstunden war das edle Stück fertig und Oskar Hatzmann konnte mit seinem Wissen und Können als Uhrmacher und Feintechniker das Fachgeschäft des Vaters weiter führen. Noch heute hat die Firma Hatzmann in Fürstenzell daher auch eine besondere Beziehung und eine herausragende Kompetenz bei mechanischen Uhren.

Mechanische Uhren erleben seit etwa zehn Jahren wieder eine Renaissance. Zwischenzeitlich drohten die billigeren Quarzuhrwerke den in aufwändiger Handarbeit hergestellten mechanischen Uhren den Rang abzulaufen, jedoch schätzen vor allem die Herren den Wert eines in echter Handarbeit hergestellten Meisterwerkes der Feinmechanik wieder zunehmend. Mechanische Uhren haben sich auch als stabile Investitionen erwiesen. Limitierte Auflagen bestimmter Modelle steigen mit der Zeit sogar erheblich in ihrem Wert und das gilt nicht nur bei absoluten Luxusmarken, sondern insbesondere bei Marken, die sich vor allem in Fachkreisen aufgrund ihrer mechanischen Qualität einen herausragenden Ruf erworben haben. Die Marke „Mühle“ aus der weltbekannten, traditionellen Uhrenstadt Glashütte zum Beispiel gilt als Geheimtipp bei Uhrenliebhabern. Mühle war früher ausschließlich Hersteller von Präzisionsmeßgeräten und Werkzeugen für die Glashütter Uhrenmanufakturen, bis man schließlich fest stellte, dass eine Uhr selbst ja ebenfalls ein Präzisionsmessgerät ist – für die Zeit. Seitdem stellt Mühle mechanische Uhren beispielloser technischer Eleganz her und erfreut sich steigender Reputation bei Kennern und Sammlern, obwohl – oder gerade weil – sie noch absolut erschwinglich sind. Hatzmann ist in der Region der einzige Konzessionär für Mühle Uhren aus Glashütte.

Sich alleine auf Uhren und Schmuck zu konzentrieren, das erschien dem heutigen Seniorchef Oskar Hatzmann jedoch als nicht ausreichend. 1969 entschloss er sich daher sich eine zusätzliche berufliche Qualifikation anzueignen und fuhr neben dem Tagesgeschäft drei Jahre lang dreimal pro Woche nach München um 1971 dann als Augenoptikermeister seine zweite Berufsausbildung abzuschließen. Die Kombination aus Uhrmacher und Augenoptikermeister stellte sich als Zugewinn an Kompetenz für beide Bereiche gleichermaßen heraus, denn die individuelle Anpassung von Brillen für die Kunden hat gleichsam mit Präzision und feinmechanischem Geschick zu tun wie die Reparatur eines Uhrwerkes.

Oskar Hatzmann jun. stellt die dritte Generation der Söhne mit dem traditionellen Vornamen der Familienchronik dar. Auch er schlug sehr früh den richtigen Weg zur Fortsetzung der erfolgreichen Firmengeschichte ein. Als Absolvent der Fachakademie für Augenoptik und Augenoptikermeister verfügt er über fundiertes Wissen sowohl was die handwerklich-technischen als auch die wissenschaftlichen Aspekte der Augenoptik angeht. Seit nunmehr über 40 Jahren hat sich Hatzmann in Fürstenzell unter den Brillen- und Kontaktlinsenträgern im gesamten Landkreis einen beeindruckenden Ruf erarbeitet. Mit zehn festen Mitarbeitern, davon alleine sechs Augenoptikern, ist die Firma Hatzmann eines der größten Fachgeschäfte seiner Art in der Region. Fragt man die beiden Hatzmänner und Geschäftsführer, Oskar sen. und Oskar jun. nach den Ursachen für den Erfolg, kristallisiert sich eine Antwort ganz deutlich heraus: Kontinuität. Seit über 140 Jahren am Ort, seit Jahrzehnten ein inhabergeführter Meisterbetrieb für Augenoptik, in dem man auch noch vom Chef selbst bedient wird. „Wir haben nun schon mehr als 40 Jahre Erfahrung im Bereich der Augenoptik, haben alle technischen Entwicklungen bei Brillengläsern und der dazu gehörigen Technik von Anbeginn miterlebt. Das Wissen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Technik ist lückenlos im Laden vorhanden. Wir haben immer in allerneueste Technik investiert – zum Beispiel haben wir erst vor kurzem ein nagelneues Autorefraktometer hier aufgestellt – und waren bei manchen Techniken, zum Beispiel vor etwa 6 Jahren bei der individuellen Anpassung von Gleitsichtgläsern durch das heute immer noch wegweisende Rodenstock ImpressionIST-System unter den ersten Betrieben weltweit, die dieses Hightech-Gerät im Laden hatten und sich damit auskannten.  Was heute für manche eine bahnbrechende technische Neuheit ist, benutzen wir schon seit Jahren und verfügen daher natürlich auch über entsprechende Erfahrung.“ fasst Oskar Hatzmann jun. zusammen.

Die Anpassung von Gleitsichtgläsern an das Gesicht eines Kunden ist durchaus ein kniffliges Unterfangen. Ein Gleitsichtglas ist so geschliffen, dass es für einen Kunden mit entfernungsabhängig unterschiedlicher Sehstärke in jeder Entfernung eine klare und scharfe Abbildung ermöglicht. Die optimale Wirkung eines Gleitsichtglases kann sich jedoch nur entfalten, wenn es millimetergenau an die Augen und den Kopf des Kunden angepasst ist. Je ungenauer die Anpassung, desto schlechter sieht der Kunde dann später, im Extremfall stellen sich zusätzlich Beschwerden wie Kopfschmerzen, Augenschmerzen und Ähnliches ein. Hatzmann hat sich durch die unermüdliche Fortbildung und jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet spezielles Know How erarbeitet, welches die beiden Experten nicht ohne weiteres verraten möchten. Aber dass mit modernster Computer-Messtechnologie gearbeitet wird, soviel sei verraten. Die Brillen werden dreidimensional vermessen und durch Videozentrierung 1:1 auf die spätere Position vor den Augen ihres Trägers optimiert. Durch die Erfassung aller Zentrierdaten der Gläser und der Messung aller individuellen, kundenspezifischen Parameter wie Einzel-Pupillendistanz, Hornhautscheitelabstand und aller Winkel beim Tragen der Brille kommt am Ende ein optimales Ergebnis für den Kunden zustande. Sollte trotz allem Aufwandes zur perfekten individuellen Anpassung der Träger mit seiner Gleitsichtbrille dann doch nicht zurecht kommen, werden die Gläser natürlich anstandslos und ohne Berechnung gegen ein anderes Paar ausgetauscht. Kulanz schreibt man in der Familie Hatzmann schon immer sehr groß. So sind kleinere Reparaturen oder Anpassungen der Brille selbstverständlich stets ein kostenloser Service des Hauses, wer auf Kontaktlinsen umsteigen möchte oder ein neues Fabrikat empfohlen bekommt, der trägt diese natürlich gratis zur Probe.

Die umfassende Kompetenz, der beeindruckende Service und die persönliche Beratung führen nicht nur Kunden in Sachen gutes Sehen zu Hatzmann. Auch in Herzensangelegenheiten pilgern die Passauer in Scharen nach Fürstenzell. Die große und ausgesuchte Auswahl an kleinen und größeren glitzernden Aufmerksamkeiten für den oder die Liebste sorgt besonders zu Terminen wie dem kommenden Valentinstag (14. Februar!) für großen Ansturm. Und wenn aus dem Liebesgeschenk schließlich Hochzeitsringe werden sollen, nimmt man sich bei Hatzmann in Fürstenzell ganz besonders gerne viel Zeit für eine umfassende Beratung…